+++ Der Fernsehfilm der Woche +++ Sensibles Drama mit einem phantastischem Charly Hübner +++
Ingwer, 47 Jahre alt und Dozent an der Universität Kiel, beschäftigt sich schon seit geraumer Zeit mit der Frage, wo sein Platz im Leben eigentlich sein könnte. Als seine “Olen” nicht mehr allein zurechtkommen, trifft er die Entscheidung, das städtische Leben hinter sich zu lassen und in seinem Heimatdorf Brinkebüll, im abgelegenen Nordfriesland, ein Sabbatical einzulegen.
Einfühlsam: »Mittagsstunde«
Doch der Ort seiner Kindheit präsentiert sich ihm kaum noch vertraut: Die Straßen sind menschenleer, das soziale Miteinander findet woanders statt – keine Dorfschule, kein Tante-Emma-Laden, keine alte Kastanie auf dem Dorfplatz, keine Störche mehr; auf den Feldern wächst nur noch Mais, und die ehemals kurvenreichen Landstraßen wurden durch gerade Schnellstraßen ersetzt. Es scheint, als wäre eine ganze Welt untergegangen. Wann hat dieser Verfall begonnen?
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In den 1970er Jahren, als nach der Flurbereinigung erst die Knicks und dann die Vögel verschwanden? Als die großen Höfe an Größe gewannen und die kleinen aufgegeben wurden? Als Ingwer zum Studium nach Kiel zog und seine Eltern im Gasthof allein ließ? Wann ging die Mittagsruhe mit all ihren Wundern und Geheimnissen verloren?
„Die Dreharbeiten waren ein echter Ritt. Nicht nur wegen der komplexen Anforderung, aus sechs verschiedenen, teilweise über 50 Kilometer voneinander entfernten Drehorten ein Dorf zusammen zu bauen, das in den Jahren 1965, 1976 und 2020 funktioniert.“
– Lars Jessen, Regisseur
Einfühlsam: »Mittagsstunde«
Sönke Feddersen, “de Ole”, hält nach wie vor unbeirrbar hinter dem Tresen des alten Dorfkrugs Stellung, während seine Frau Ella zunehmend ihren Verstand verliert. Beide lassen Ingwer spüren, dass er sich viel zu lange nicht um sie gekümmert hat. Und nur allmählich wird ihm bewusst, dass er noch längst nicht alle Geheimnisse gelüftet hat.
Eine Produktion der Florida Film GmbH in Koproduktion mit dem ZDF, gefördert mit Mitteln von MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, Medienboard Berlin-Brandenburg, Nordmedia, MV Filmförderung, MFG Baden-Württemberg, der FFA und dem Deutschen Filmförderfonds
Kritik für zum Film »Mittagsstunde«
Charly Hübner verkörpert den plattdeutsch sprechenden Professor Ingwer mit einer beeindruckenden Leidenschaft. Überwältigt von der Herausforderung, sich um seine demente Großmutter zu kümmern und gleichzeitig seinen Großvater davon zu überzeugen, seinen alten Gasthof endlich zu schließen, findet er allmählich seinen Weg zurück in die schrumpfende Dorfgemeinschaft, die er einst hinter sich ließ, so epd-film.de.
In einer dystopischen Zukunft wird Europa von einer gefährlichen Krankheit heimgesucht, die die Infizierten in zombieartige Kreaturen verwandelt.
Randy Rivers wagt das Undenkbare und lädt einen Zombie in seine Show ein, was ihm großen Erfolg bringt. Als er jedoch einen Hilferuf von seiner großen Liebe Clara erhält, begibt er sich auf eine gefährliche Rettungsaktion durch das verseuchte Zürich.
Der Kampf gegen Zombies, korrupte Widersacher und die Gleichgültigkeit der Welt entpuppt sich als Alptraum aus Angst und Entsetzen.
Die letzte Show ist ein packender Horrorroman, der fesselnde Spannung, emotionale Tiefe und drängende Fragen zur Menschlichkeit verbindet.
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Einfühlsam: »Mittagsstunde«
Die skurrilen Charaktere werden mit viel Sympathie dargestellt und repräsentieren ohne jegliche nostalgische Verklärung ein Leben, das so nicht mehr existieren wird. Dieser herrlich sanfte Film und erst recht Dörte Hansens Roman, verdeutlichen laut epd-film.de eindrucksvoll, dass man die Vergangenheit nicht vergessen sollte. Auch wenn man aus der Geschichte nicht viel lernt, ist sie dennoch von unschätzbarem Wert, um die Gegenwart besser zu begreifen.
Der Film beruht auf dem zweiten Roman von Bestsellerautorin Dörte Hansen mit dem Namen “Mittagsstunde” aus dem Jahr 2018, Penguin Verlag, München, 320 Seiten, 22 Euro.
Die Rollen und ihre Darsteller
Ingwer Feddersen Charly Hübner
Ingwer Feddersen (1965‒1976) Lennard Conrad
Sönke Feddersen Peter Franke
Sönke Feddersen (1965‒1984) Rainer Bock
Ella Feddersen Hildegard Schmahl
Ella Feddersen (1965‒1976) Gabriela Maria Schmeide
Marret (1965‒1976) Gro Swantje Kohlhof
Ragnhild Julika Jenkins
Claudius Nicki von Tempelhoff
Heiko Ketelsen Jan Georg Schütte und andere
In der ZDFMediathek seit Samstag, 24. August 2024, 20.15 Uhr, 30 Tage lang (auch in plattdeutscher Fassung)
Im ZDF am Montag, 26. August 2024, 20.15 Uhr
Textquelle: ZDF, epd-film.de // Bildquelle: ZDF / Christine Schröder
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