»One Life – Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt« mit Anthony Hopkins

One Life - Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt

Prag 1938. Der Londoner Börsenmakler Nicky Winton wird mit dem Leid der Flüchtlinge konfrontiert und reagiert sofort. Er erstellt eine Liste, um jüdischen Kindern die Flucht nach England zu ermöglichen. Und das, bevor der Zweite Weltkrieg ausbricht. Dies ist die erstaunliche, aber wahre Geschichte eines Mannes, der Leben rettete. Nicholas Winton befreite 669 Kinder vor dem sicheren Tod in den Lagern.

»One Life – Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt« mit Anthony Hopkins

Noch ahnt Nicholas Winton (Anthony Hopkins) nicht, dass er gleich viele jener Menschen widersehen wird, denen er als Kinder das Leben rettete.

Maidenhead, nahe London, 1987. Nicholas Winton (gespielt von Anthony Hopkins) lebt mit seiner Frau Grete in einem geräumigen Haus mit Pool. Er setzt sich für soziale Anliegen ein und ist ein leidenschaftlicher Sammler. Und das sehr zur Verärgerung seiner Frau. Die fordert ihn vor einer Reise nach Bad Godesberg auf, sein Arbeitszimmer und die Garage aufzuräumen, um Platz für ihr erstes Enkelkind zu schaffen. In seinem Schreibtisch findet Nicholas seine wertvollsten Erinnerungen. Unter anderem eine alte Lederaktentasche mit den Initialen TC und ein schweres Buch, das eine Namensliste enthält. Nicholas denkt zurück.

Prag 1938. Hitlers Truppen haben das Sudetenland besetzt, und die Appeasement-Politik Großbritanniens steht vor dem Scheitern. Der Schatten des Zweiten Weltkriegs fällt bereits auf Europa. Der Londoner Börsenmakler Nicholas, der zu Freunden eingeladen wurde, reist nach Prag. Dort leben viele Flüchtlinge, darunter zahlreiche Kinder, unter miserablen Bedingungen. Während jüdische Kinder aus Deutschland und Österreich in sogenannten Kindertransporten zu Pflegefamilien nach England gebracht werden, haben Kinder aus der zerfallenden Tschechoslowakei diese Option nicht. Nicholas beschließt, dies zu ändern.

»One Life – Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt« mit Anthony Hopkins

Am Londoner Bahnhof Liverpool Street Station nimmt Nicholas (Johnny Flynn) die Flüchtlingskinder aus Prag in Empfang (nicht bekannt).

Zusammen mit seinen Freunden Trevor Chadwick, Doreen Warriner und Hannah Hejdukova, die vor Ort für tschechische Flüchtlinge arbeiten, erweitert Nicholas das Programm, um auch Kindern zu helfen. Von Rabbi Hertz erhält er eine Liste mit den Namen der betroffenen Kinder.

Um diese Kinder per Zug quer durch Europa nach London zu bringen, benötigt Nicholas die Unterstützung seiner Mutter Babette Winton in London. Die Kinder brauchen Visa, einen Paten, 50 britische Pfund für eine Rückreise. Diese wird jedoch niemals stattfinden. Gemeinsam engagieren sich Nicholas und seine Mutter unermüdlich bei Ämtern und Behörden. Sie sammeln Spenden und suchen Pflegefamilien.

Trevor Chadwick (Alex Sharp) und Doreen Warriner (Romola Garai) kümmern sich 1938 in Prag um die vielen Geflüchteten, die in die Stadt gekommen sind.

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In einem knappen Jahr fahren insgesamt acht Züge von Prag nach London. Dabei werden 669 Kinder erfolgreich in England untergebracht. Doch ein neunter Zug kann Prag nicht mehr verlassen. Am 1. September 1939 überfällt Nazideutschland Polen. Der Zweite Weltkrieg bricht aus. Mit ihm beginnt die systematische Vernichtung der Juden in den besetzten Gebieten Europas.

Sir Nicholas George Winton wurde am 19. Mai 1909 in London geboren und starb am 1. Juli 2015 in Slough. Die Liste seiner geretteten Kinder wird in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem aufbewahrt. Der Name Yad Vashem lässt sich etwa mit „Ich baue dir ein Denkmal in meinem Haus“ übersetzen. Der Titel des Films basiert auf einem Vers aus dem Talmud.

Am Prager Bahnhof spielen sich herzzerreißende Szenen ab, wenn die Eltern ihre Kinder verabschieden, die nach England fahren.

Der Mann, der sich selbst als Europäer, Agnostiker und Sozialist bezeichnete, wurde von Königin Elizabeth für sein humanitärs Engagement ausgezeichnet. Gott – oder eine höhere Macht, je nach Sichtweise – belohnte den bescheidenen Mann, dessen Taten lange nur wenigen bekannt waren, mit einem ehrwürdigen Alter von 106 Jahren. Er hatte eine glücklichen Familie.

Basierend auf wahren Begebenheiten, gelingt es dem britischen Regisseur James Hawes („Black Mirror“, „Enid“) mit „One Life“, ein berührendes Porträt eines außergewöhnlich mutigen Mannes zu schaffen. Er versuchte gegen alle Widerstände und mit unerschütterlichem humanitärem Elan, das Unmögliche zu erreichen.

Mrs. Diamantova (Rut Schmidtova, vorne r.) verabschiedet sich am Prager Bahnhof von ihren Töchtern Vera (Franziska Polakova, vorne l.) und Veras jüngerer Schwester Eva (Alzbeta Cerna, vorne M.), auf die der Zug nach London wartet. Im Hintergrund steht Alex Sharp (Trevor Chadwick) und beobachtet die Szene. (Andere Darsteller nicht bekannt.)

»One Life – Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt« mit Anthony Hopkins

„One Life“ feierte seine Weltpremiere beim Toronto International Film Festival 2023. Er versammelt ein herausragendes Schauspielensemble. Dies macht den Film zu einem bewegenden Zeitdokument. Oscarpreisträger Sir Anthony Hopkins („The Father“, „Zeiten des Umbruchs“) spielt den bescheidenen und fast unbekannten Sir Nicholas Winton. Der junge Nicky wird von Johnny Flynn („Die Wolken von Sils Maria“) verkörpert. Unterstützt werden sie von der mehrfach oscarnominierten Helena Bonham Carter („The Crown“, „Harry Potter“). Auch Lena Olin („The Artist’s Wife“), Romola Garai („Earwig“, „Miss Marx“) und dem oscarnominierten Jonathan Pryce („Die zwei Päpste“) sind dabei. „One Life“ ist ein einfühlsames Werk. Und außerdem eine zeitlose Mahnung an unsere Fähigkeit, ein Zeichen zu setzen.

Für Hawes und die Produzenten war es entscheidend, in Prag zu drehen. Sie nutzten authentische Schauplätze. Sie drehten sogar an dem Bahnsteig, von dem aus sich die Kinder von ihren Familien verabschiedeten, um nach England zu reisen. Heute markiert eine Bronze-Statue von Winton mit zwei kleinen Kindern und einem Koffer das Ende dieses Bahnsteigs und erinnert an diesen historischen Ort.

Nicholas (Johnny Flynn)

»One Life – Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt« mit Anthony Hopkins

Die Szenenbildnerin Moore beschreibt die erste Erkundungstour zur Wilson-Station in Prag. Die Crew entdeckte ein weißes Zelt am Ende des Bahnsteigs, das als Anlaufstelle für Mütter und Kinder, die aus der Ukraine ankamen, diente. Die Kinder versammelten sich dort. Sie spielten direkt neben der Statue von Nicholas Winton. Währenddessen besprach die Crew die Aufnahme. So wurde ihnen klar, dass es der richtige Zeitpunkt war, um diesen Film zu drehen.

Das Konzentrationslager Auschwitz, oft auch als KZ Auschwitz oder einfach Auschwitz bezeichnet, war der umfangreichste deutsche Komplex von Gefangenenlagern während der Zeit des Nationalsozialismus. Dieser Lagerkomplex setzte sich aus drei nacheinander errichteten großen Konzentrationslagern und zahlreichen Außenlagern zusammen. Auschwitz erfüllte sowohl die Funktion eines Konzentrationslagers als auch die eines Vernichtungslagers. Er umfasste das Konzentrationslager Auschwitz I (Stammlager), das Vernichtungslager Birkenau – Konzentrationslager Auschwitz II, das Konzentrationslager Monowitz sowie etwa 50 weitere Außenlager.

Der gesamte Komplex lag im von Deutschland annektierten Gebiet Polens. Die SS verwaltete diesen Lagerkomplex von 1940 bis 1945 am westlichen Rand der polnischen Stadt Oświęcim (deutsch: Auschwitz). Während des Zweiten Weltkriegs wurden Menschen aus ganz Europa per Zug in das KZ Auschwitz deportiert. Davon waren ungefähr 90 % der Insassen Juden. Die Herkunftsländer umfassten hauptsächlich Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Jugoslawien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, die Sowjetunion, die Tschechoslowakei und Ungarn.

In Auschwitz wurde im Rahmen des Holocaust (auch Shoah genannt) ein systematischer und industrieller Mord an europäischen Juden verübt. Zudem wurden dort auch andere vom NS-Regime verfolgte Gruppen gefangen gehalten und getötet. Die geschätzte Zahl der Todesopfer liegt zwischen 1,1 und 1,5 Millionen Menschen. Eine präzise Ermittlung der Opferzahl war nicht möglich. Am 27. Januar 1945 befreite die vorrückende Rote Armee aus dem Osten den Lagerkomplex. In der Zeit nach dem Krieg hat sich der Name „Auschwitz“ zu einem Symbol für den Holocaust entwickelt. Der Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz wird seit 1996 in Deutschland und seit 2005 international als offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus begangen.

Im ZDF am Montag, 27. Januar 2025, 22.15 Uhr
In der ZDFMediathek ab Ausstrahlung für zehn Tage

Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, befreite die Rote Armee Auschwitz. Der Ort gilt heute als Synonym für den Holocaust. Rund um den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus bieten ZDF, ZDFmediathek, ZDFinfo, 3sat und ARTE eine Reihe von Sendungen an, die sich mit Judenhass, NS-Diktatur und Erinnerungskultur beschäftigen. Einige sind bereits in der ZDFmediathek verfügbar, so zum Beispiel „ZEUGNISSE – Interviews mit Holocaust-Überlebenden“.

Textquellen: ZDF, Wikipedia // Bildquellen: ZDF/Peter Mountain/JULIE VRABELOVA, Shutterstock/peitraveling


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