+++ Zahlreiche Kritiker erwirken das Aus für die Moderation der Kultursendung titel, thesen, temperamente +++ Thilo Mischke wird von Pro7 weiterhin unterstützt +++
Die Mitteilung, dass Thilo Mischke die Moderation der Kultursendung titel, thesen, temperamente übernehmen sollte, brachte eine Welle heftiger Kritik mit sich. Dem Journalisten wurde Sexismus vorgeworfen. Infolgedessen hat die ARD nun Maßnahmen ergriffen. Thilo Mischke wird nicht der Moderator des ARD-Kulturmagazins ttt – titel, thesen, temperamente sein. Dies gab die ARD bekannt, nachdem zunächst die Süddeutsche Zeitung darüber berichtete.
Thilo Mischke ist raus bei »ttt« – Das sagt die ARD-Programmdirektorin dazu
In letzter Zeit hatte sich die Kritik an Mischke aufgrund seiner früheren Tätigkeit als Autor verstärkt. Die ARD erklärte zur Begründung, dass die in den letzten Tagen entstandene „intensive Diskussion um Thilo Mischke die zentralen und relevanten Themen, die wir mit der Sendung und Marke ttt vermitteln und gemeinsam mit der Community erörtern möchten, überlagert, sodass dies nicht mehr möglich ist“.
Sowohl Thilo Mischke als auch die ARD seien sich einig, dass es nun vor allem darum gehe, weiteren Rufschaden für ttt und Mischke zu vermeiden. Die Kritik konzentrierte sich auf Mischkes Vergangenheit. Insbesondere ging es um sein Buch „In 80 Frauen um die Welt“ aus dem Jahr 2010. Mischke hatte sich aufgrund einer Wette auf eine Reise begeben, um 80 Frauen zu verführen und dabei die Welt zu erkunden, so tagesschau.de. Aus dieser Erfahrung entstand das Buch.
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Über 100 Kulturschaffende hatten sich in einem offenen Brief an die ARD gewandt. Sie haben angekündigt, die Zusammenarbeit mit Mischke abzulehnen. Die Unterzeichner warfen ihm vor, sich nicht kritisch mit seinem früheren Werk auseinanderzusetzen und sich nicht ausreichend davon zu distanzieren. ARD hielt zunächst an der Personalentscheidung fest, so tagesschau.de weiter.
Thilo Mischke ist raus bei »ttt« – Das sagt die ARD-Programmdirektorin dazu
Vor Weihnachten hatte die ARD bekannt gegeben, dass Mischke ab Mitte Februar zusammen mit Siham El-Maimouni die Moderation der traditionell sonntags am späten Abend im Ersten ausgestrahlten Sendung übernehmen würde. ttt gehört zu den bekanntesten Kulturformaten der ARD und existiert seit 1967. Im vergangenen Jahr verfolgten durchschnittlich etwa 850.000 Zuschauer (Marktanteil 7,4 Prozent) die Sendung. Zudem war ein Kultur-Podcast geplant, den Mischke gemeinsam mit der Autorin Jule Lobo moderieren sollte.
Trotz der Kritik hielt die ARD zunächst an der Personalentscheidung fest und betonte: „ttt stellt sich gegen jede Form von Sexismus und Rassismus und steht ebenso wie Thilo Mischke für Meinungsvielfalt und Toleranz.“ Seit der Veröffentlichung des Buches habe er sich „intensiv und selbstkritisch mit den Vorwürfen auseinandergesetzt, darin ein sexistisches Frauenbild vermittelt und stellenweise rassistische Sprache verwendet zu haben“. Auf dem Instagram-Profil von ttt war laut tagesschau.de an Heiligabend zu lesen, dass man nicht nur Unterstützung, sondern auch kritische Rückmeldungen erhalten habe. „Eines vorweg: Wir hören euch.“ Man bat um Zeit zur Aufarbeitung des Themas.
Mischke ist seit Jahren vor allem durch seine Reportagen für den privaten Fernsehsender ProSieben bekannt geworden und erhielt zahlreiche Auszeichnungen – darunter 2023 den Deutschen Fernsehpreis für die Reportage „Verlassen und vergessen? Afghanistan im Griff der Taliban“ sowie 2020 den Bayerischen Fernsehpreis für die Reportage „Deutsche an der ISIS-Front„. In dieser Woche stellte sich ProSieben hinter Mischke. „Wir schätzen ihn, weil er seit Jahren unglaublich wichtige und qualitativ hochwertige Reportagen produziert hat, für die er vielfach ausgezeichnet wurde. Ihn allein an einem Buch aus vergangenen Zeiten zu messen, ist ein sehr selbstgerechter Ansatz, der viel über diejenigen aussagt, die genau das tun“, so der Sender laut tagesschau.de auf X.
Die Programmdirektorin der ARD, Christine Strobl, betrachtet die Diskussionskultur zum Fall Thilo Mischke eher kritisch: „Ich habe in den letzten Tagen schon das Gefühl gehabt, dass wir in einer sehr aufgeregten, sehr dynamisierten Form diskutiert haben. Ich wünsche mir, dass wir wieder zu einer Form zurückkommen, die nicht eine Debatte unmöglich macht“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
Das waren die bisherigen Moderatoren von ttt
ttt – titel, thesen, temperamente ist eine wöchentliche Kulturveranstaltung im Ersten, die abwechselnd vom BR in München, vom HR in Frankfurt am Main, vom MDR in Leipzig, vom NDR in Hamburg, vom RBB in Berlin (bis 2003 vom SFB) und vom WDR in Köln produziert wird. Üblicherweise wird die Sendung sonntags um 23 Uhr ausgestrahlt.
Nach Kurt Zimmermann (1967–1993), Caren Miosga (2006–2007), Evelyn Fischer (2007–2021) und Max Moor (2007–2024) wird das Format seit 2021 von Siham El-Maimouni geleitet. Ab 2025 soll Thilo Mischke als weiterer Moderator dazustoßen.
Textquellen: ARD, Wikipedia, FAZ.de, tagesschau.de // Bildquelle: ARD/Marc Rehbeck, NDR/Benjamin Kahlmeyer, SWR/Bild: ARD Kultur / Beetz Brothers / Hyperbole
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