True Crime: »Der Bombenanschlag von Oklahoma City«

Oklahoma City Bombing: American Terror

Am 19. April 1995 zündete der Rechtsextremist Timothy McVeigh eine Autobombe in Oklahoma City. 168 Menschen starben, darunter 19 Kinder. Es war das bis dahin schwerste Attentat in der Geschichte der USA. Eine Netflix-Doku rollt den tödlichsten Anschlag in der US-Geschichte neu auf.

True Crime: »Der Bombenanschlag von Oklahoma City«

Am Mittwochmorgen parkte McVeigh einen Kleinlaster vor dem Alfred-P.-Murrah-Federal-Building. Im Laderaum befand sich eine Bombe aus Düngemittel und Treibstoff, der Zeitzünder war aktiviert. Um 9.02 Uhr explodierte die Bombe, riss die Frontfassade ein und tötete 168 Menschen. Mehrere hundert Personen wurden schwer verletzt.

Kurz nach dem Anschlag war Timothy McVeigh bereits in Polizeigewahrsam. Er war bei einer Verkehrskontrolle aufgefallen: Sein Auto hatte keine Kennzeichen, und er trug eine Waffe. Zunächst ahnte die Polizei nicht, dass McVeigh der Attentäter war.
Erst zwei Tage später gelang seine Identifizierung über die Seriennummer eines LKW-Teils und eine Phantomzeichnung.

Das Motiv: Waco als Vorwand

McVeigh wählte das Datum des Anschlags bewusst aus. Er wollte die Tragödie um David Koresh und dessen Sekte in Waco rächen. 1993 hatte das ATF eine Razzia bei den schwer bewaffneten Branch Davidians durchgeführt. Dabei kam es zu einem Schusswechsel mit Toten auf beiden Seiten. Das FBI übernahm die Leitung und belagerte die Ranch 51 Tage lang. Am 19. April 1993 stürmten die Behörden das Anwesen. Es brach ein Brand aus, bei dem über 70 Menschen starben, darunter David Koresh.

Die Ereignisse in Waco gelten als Schlüsselmoment für die rechte Szene der USA. Viele Rechtsextremisten sahen darin einen Angriff auf Religionsfreiheit und Waffenbesitz. Auch McVeigh sympathisierte mit dem angeblichen Aufstand gegen den Staat.

True Crime: »Der Bombenanschlag von Oklahoma City«

Eine antisemitische Buchvorlage

McVeigh wollte sich am Staat rächen und erhielt Unterstützung von Terry Nichols und Michael Fortier. Alle drei hatten sich während ihres Militärdienstes kennengelernt. Sechs Monate lang planten McVeigh und Nichols die Tat. Dazu gehörten auch Tests mit selbstgebauten Bomben.

McVeighs Weltbild formte sich über Jahre hinweg. 1986 las er „Die Turner-Tagebücher“, ein antisemitisches Buch von William Luther Pierce. Der Roman beschreibt eine weiße Revolution und Autobombenanschläge auf Bundesbehörden. Selbst die Uhrzeit des Anschlags lehnte McVeigh an die Buchvorlage an.

Kontakte zu rechtsextremen Milizen

McVeigh, Nichols und Fortier bewegten sich im Umfeld sogenannter Milizen im Mittleren Westen. Diese rechtsextremen Bürgerwehren trainierten in Wäldern den bewaffneten Kampf gegen den Staat. Sie lehnten Schusswaffenkontrollen ab und fürchteten eine Entwaffnung durch die Regierung.

McVeigh wählte gezielt ein Bundesgebäude als Ziel aus. Darin waren mehrere US-Behörden untergebracht, unter anderem das ATF. Gerüchte behaupteten, die Waco-Operation sei von Oklahoma City aus gesteuert worden.

Das Urteil

1997 wurde McVeigh zum Tode verurteilt. Am 11. Juni 2001 wurde er hingerichtet. Terry Nichols erhielt eine lebenslange Haftstrafe. Michael Fortier und seine Frau Lori sagten als Kronzeugen gegen McVeigh und Nichols aus. Lori Fortier erhielt Immunität, Michael Fortier eine zwölfjährige Haftstrafe.

Folgen des Anschlags

Das FBI baute seine Abteilung für Inlandsterrorismus aus. Die Zusammenarbeit von FBI und lokaler Polizei wurde verbessert.
Bei allen Bundesgebäuden wurden die Sicherheitsmaßnahmen erheblich verstärkt. Das Justizministerium unter Präsident Clinton gründete eine spezielle Taskforce.

Nach den Anschlägen vom 11. September verlagerte sich der Fokus auf islamistischen Terrorismus. Rechtsextreme Gewalttaten wie in Charleston, Pittsburgh oder El Paso erschüttern die USA jedoch bis heute. Auch wenn sich Strukturen und Vorgehensweisen verändert haben, bleibt die Gefahr bestehen.

»Der Bombenanschlag von Oklahoma City« läuft in Deutschland seit 18. April 2025 auf Netflix

Textquellen: Netflix, bpb.de // Bildquelle: Netflix


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