+++ Ein Film von Chiara Sambuchi +++ Aufnahmen aus der bosnisch-muslimischen Enklave Srebrenica +++
„Das Srebrenica Tape“ ist eine Liebesbotschaft eines Vaters an seine Tochter. Es ist ein Dokument aus dem Krieg – über das Leben, die Angst, die Hoffnung. Es ist auch ein Film gegen das Vergessen und für ein klares „Nie wieder“.
Zwischen 1993 und 1995 filmt der Hobbyfilmer Sejfo in der bosnisch-muslimischen Enklave Srebrenica. Seine Aufnahmen zeigen das Leben im Belagerungszustand. Er dokumentiert Alltag, Angst, Liebe und Zusammenhalt. Für seine kleine Tochter Alisa nimmt er Videobotschaften auf. Sie soll ihn nicht vergessen.
»Das Srebrenica Tape« – Liebesbotschaft aus dem Krieg

Alisas Vater Sejfo auf dem Tape
Alisa ist neun Jahre alt, als der Krieg beginnt. Ihre Eltern bringen sie zu den Großeltern nach Serbien. Sie selbst kehren zurück nach Srebrenica – ohne das Kind. Der Kontakt reißt ab. Die Grenze wird zur Mauer. Alisa hört jahrelang nichts mehr von ihren Eltern. Die Stadt wird zur UN-Schutzzone erklärt.
Ihr Vater dreht weiter. Entsteht ist ein vierstündiges Tape, das von Angst und Menschlichkeit erzählt. Es zeigt Nachbarn, die plötzlich Feinde sind. Es zeigt, wie der Hass wächst. Im Juli 1995 wird Srebrenica von serbischen Truppen eingenommen. Über 8.000 muslimische Männer und Jungen werden ermordet. Sejfo ist einer von ihnen.
Fast 30 Jahre später kehrt Alisa zurück. Sie will verstehen, was geschah. Also sucht sie nach Antworten – nach Menschen, nach Spuren. Sie findet Überlebende, die auf dem Tape zu sehen sind. Sie möchte wissen, ob ihr Vater Hoffnung hatte. Ob die Menschen sich sicher fühlten. Und was wirklich zwischen 1993 und 1995 passierte.
Das Tape wird zur letzten Botschaft. Es ist kein Bericht für die Welt – sondern ein Film für ein Kind. Eine Liebeserklärung an eine Tochter. Und ein Vermächtnis an das Leben selbst. Alisa begreift, dass ihr Vater den Film nur für sie gemacht hat.
»Das Srebrenica Tape« – Liebesbotschaft aus dem Krieg
Hintergrund
Srebrenica liegt im Osten Bosniens, nahe der serbischen Grenze. Die Stadt wurde während des Krieges mehrfach angegriffen. 1993 erklärte die UN sie zur Schutzzone. Doch im Juli 1995 fiel sie. General Ratko Mladić ließ systematisch Männer und Jungen ermorden. Es war das größte Massaker in Europa seit 1945. Die Täter zerstörten Spuren: Tagebücher, Briefe, Fotos. Auch Videos wurden geplündert.
Der Internationale Strafgerichtshof wertete das Massaker später als Völkermord. Mladić und andere wurden verurteilt. Srebrenica wurde zum Symbol für das Versagen der Weltgemeinschaft. Jedes Jahr erinnern Gedenkfeiern an die Opfer. Doch das Leben in der Enklave bleibt oft unsichtbar. Alisas Suche macht es wieder sichtbar – durch das Tape.
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Wie das Tape gefunden wurde – Von Jaap Verdenius, Ideengeber des Films
In den 1990er Jahren arbeitete ich als Journalist in Belgrad. Dort bekam ich ein Konvolut alter VHS-Kassetten. Sie stammten aus der belagerten Enklave Srebrenica. Viele waren beschädigt, mehrfach kopiert, kaum verständlich. Doch eine Stimme fiel mir auf. Sie sprach immer wieder – ruhig, eindringlich, persönlich. Es war dieselbe Person, die immer wieder auftauchte.
Ich fragte mich: Wer ist dieser Mann? Und für wen spricht er? Über die bosnische Community in den Niederlanden fand ich seinen Namen heraus: Sejfudin „Sejfo“ Smajlović. Schließlich fand ich auch seine Tochter Alisa. Erst durch sie verstand ich: Er machte das Tape nur für sie. Eine VHS-Montage für sein Kind. Ein letzter Versuch, im Gedächtnis zu bleiben.
Ausstrahlung in der ARD am 9. Juli 2025, 22:50 Uhr, und am 1. Juli bei arte, am 5. Juli bei Deutsche Welle, am 9. Juli bei BBC Storyville und am 11. Juli bei Al Jazeera Balkans
Textquelle: ARD // Bildquelle: ARD, rbb/Sejfudin Smajlović/DOCDAYS
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