+++ Kritik zum ZDF-Movie “Die Spur der Knochen” +++ Deshalb schmiert die spanisch-argentinisch-deutsche Koproduktion ab +++
In einem Fundbüro wird ein verdreckter, winziger Koffer vorgefunden. Der Angestellte Mario, welcher das durchnässte Gepäckstück öffnet, erschrickt zutiefst beim Anblick der kindlichen Gebeine, die darin verborgen liegen.
Die Ermittlungen werden rasch von der lokalen Polizei aufgenommen, doch Mario hegt Misstrauen gegenüber den Behörden und beginnt, eigene Recherchen durchzuführen. Seine Spur führt ihn zu einem Bordell in einem luxuriösen Hotel, wo er Sara begegnet – die Mutter des verstorbenen Kindes.
Zum Davonlaufen: »Die Spur der Knochen«
Mario, gespielt von Álvaro Morte, lebt zurückgezogen und kümmert sich um das Fundbüro in der Peripherie Madrids. Dort widmet er sich hingebungsvoll dem Reparieren von herrenlosen Gegenständen.
Sein Privatleben beschränkt sich auf gelegentliche Treffen mit der Polizistin Helena (Verónica Echegui), die Gefühle für ihn hegt, obwohl ihre Beziehung lediglich körperlich ist und Mario sich nicht festlegen möchte.
Zum Davonlaufen: »Die Spur der Knochen«
Als eines Tages ein schmutzbedeckter Koffer aus dem ausgebaggerten Flussbett im Fundbüro landet, macht Mario eine grausige Entdeckung: ein Baby-Skelett, begleitet von einem kleinen Kleid und einem nassen Dokument, von dem er nur eine Telefonnummer und einen Namen entziffern kann.
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Mario, skeptisch gegenüber der Effizienz der Polizei, nimmt die Ermittlungen selbst in die Hand und landet in einem elitären Hotel, welches ein verstecktes Bordell beherbergt.
Unter falschem Namen stößt er auf die Prostituierte Ana (Maitane San Nicolás), die ihm widerwillig Unterstützung anbietet und von einer Kollegin berichtet, die kürzlich Mutter geworden ist. Bald darauf taucht Sara (China Suárez) an Marios Türschwelle auf, um nach dem Verbleib ihres zur Adoption freigegebenen Babys zu forschen. Die kalte Realität ihres Daseins hilft ihr, die tragische Wahrheit über den Tod ihres Kindes zu verkraften.
Von Saras verletzlicher Seite gerührt, verliebt sich Mario in sie und entschließt, ihr dabei zu helfen, sich aus den Fängen der Prostitution zu befreien. Doch er stößt dabei auf den erbarmungslosen Gangsterboss Ochoa (Daniel Aráoz) und den gewaltbereiten Halbbruder von Sara, Tom (Andy Gorostiaga), welche eigene Pläne haben.
Bei »Die Spur der Knochen« führt Regie: Jorge Dorado. Es handelt sich um eine Gemeinschaftsproduktion von Pampas Film, Tandem Films und Setembro Cine in Koproduktion mit Rexinfilm RTV und dem ZDF. Spanien/Argentinien 2022.
Die Kritik zum Thriller
Zum Davonlaufen: »Die Spur der Knochen«. Dass der Film abdriftet in die bedrückenden Bereiche des Rotlichtmilieus und Menschenhandels ist vielleicht absehbar und weniger kreativ dargestellt. Dies bleibt jedoch ein emotional aufgeladenes Thema. Trotz der Tendenz, Charaktere oft zu stark in Gut und Böse einzuteilen, gibt es Momente in der Filmproduktion, in denen diese klare Trennung durchaus gewünscht ist.
Bei der Figur Mario enthüllt sich diese Dichotomie laut blu-ray-rezensionen.net allerdings nicht sofort. Vielmehr offenbart sich dem Publikum nach etwa einer Stunde sein wahrer Beweggrund, warum er so entschlossen ist, Sara zu unterstützen und das Rätsel des verstorbenen Kindes aufzuklären. Die eingeflochtene Liebesgeschichte mag auf den ersten Blick überflüssig erscheinen. Sie erweist sich jedoch als kathartisch für Marios erlebtes Leid.
Dennoch kommt der Film in diesen Momenten ins Stocken, schöpft aber wieder Atem, bevor er im letzten Drittel mit Ortswechsel und einer überraschenden Wende aufwartet. Kritik mag aufkommen, dass Mario aus einer eher vagen Bemerkung eines Polizeibeamten heraus handelt und sich gegen alle Widerstände stemmt, so blu-ray-rezensionen.net.
“Der hysterisch erscheinende Protagonist nervt”
Für jene, die einen fesselnden Krimi mit durchgängiger Spannung und unvorhersehbaren Wendungen erwarten, könnte “Die Spur der Knochen” eine Enttäuschung darstellen. Der Film neigt dazu, die Erwartungen hinsichtlich des Thriller-Genres nicht vollständig zu erfüllen. Denn es werden manche Klischees bedient und die Handlung ist an einigen Stellen vorhersehbar.
Wer auf der Suche nach einem intensiven, nervenaufreibenden Krimi ist, könnte sich von der narrativen Geschwindigkeit und der teilweise konventionellen Storyentwicklung unterfordert fühlen. Ich persönlich finde, dass man den Film getrost auslassen kann beim Filmabend – der hysterisch erscheinende Protagonist nervt einfach viel zu früh im Film, sodass man am liebsten direkt abschalten möchte.
Sendezeit und Streaminginfo
In der ZDF Mediathek ab 29. April 2024, 23.45 Uhr, für ein Jahr
Im ZDF am Montag, 29. April 2024, 22.15 Uhr
Textquelle: ZDF, blu-ray-rezensionen.net // Bildquelle: ZDF / Manolo Pavon
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