+++ Kritik: Neuer Fall aus Stuttgart +++ Weiterer SWR-Tatort in der Mache +++ Komparsen plaudern aus Nähkästchen +++
Am 19. November 2023 hatte der neue SWR-Tatort »Vergebung« aus Stuttgart seine Premiere im Ersten. Und darum gehts:
Kritik zum neuen Schwaben-Tatort: »Vergebung«
Der Mann, dessen Leiche im Fluss Neckar angespült wurde, war schwer krank und ist eindeutig ertrunken. Es besteht jedoch die Möglichkeit einer Fremdeinwirkung, weshalb Thorsten Lannert und Sebastian Bootz mit den Ermittlungen beginnen. Sie untersuchen das Leben von Matthias Döbele, seine Ehefrau, seinen Sohn sowie seinen Handwerksbetrieb in einem Dorf, um mögliche Verdächtige zu finden.
Die Kommissare sind verwirrt, als sie erfahren, dass der Gerichtsmediziner Daniel Vogt beim Untersuchen des Toten einen Freund aus ihrer gemeinsamen Kindheit erkannt hat, dies aber für sich behält. Noch verstörter sind sie darüber, dass es den Anschein hat, als hätte Vogt die Leiche nicht gründlich genug untersucht. Dieser Fall scheint ihren normalerweise gelassenen Kollegen stark zu beunruhigen. Unbekannt ist Thorsten und Sebastian jedoch die Tatsache, dass Matthias Döbele kurz vor seinem Tod vergeblich versucht hatte Jugendfreund Daniel Vogt anzurufen. Dieses Versäumnis lässt Vogt keine Ruhe mehr. Anstatt sein Wissen mit den Kommissaren zu teilen beginnt er selbst damit in seinem Heimatort nachzuforschen.
Kritik zum neuen Schwaben-Tatort: »Vergebung«
Im Mittelpunkt steht der Gerichtsmediziner Dr. Vogt – dessen Idee war die Story übrigens auch bzw. des Schauspieles Jürgen Hartmann. Und man kann sagen: Gute Idee! Gleich der Anfang ist ein Gedicht, im wahrsten Sinne des Wortes:
Jüngst im Traume sah ich auf den Fluten
Einen Nachen ohne Ruder ziehn,
Strom und Himmel stand in matten Gluten
Wie bei Tages Nahen oder Fliehn.
Ein wunderschönes Gedicht vom Schweizer Dichter Conrad Ferdinand Meyer. Eine anmutige Einstimmung auf den Krimi-Abend, der mit den Rückblenden in die 1980er-Jahre und der passenden Musik (z.B. von David Bowie) direkt 80-Jahre-Feeling weckt. Das waren schöne Zeiten… oder eben nicht, jedenfalls nicht für unseren Gerichtsmediziner. Nach und nach entschält sich nämlich die Jugendgeschichte zwischen erwachsen werden und tragischer Umstände.
Auch wenn ich ehrlicherweise schon länger kein Tatort-Fan mehr bin, ist dieser Krimi doch überzeugend – was Geschichte, Dramaturgie und Atmosphäre angeht. Auch wenn für den erfahrenen Krimi-Fan die Geschichte relativ schnell zu erahnen ist, sage ich hier: Daumen hoch! Wer den Tatort nicht gesehen hat, kann dies natürlich in der Mediathek nachholen.
In Kürze: Interview mit zwei Komparsen
Einen interessanten Einblick haben mir die Komparsen Heike und Freddy in einem Interview gegeben. Die beiden waren an den Drehorten dieses Jahr live dabei, haben die Schauspieler und Regisseure getroffen – und sie haben einiges zu berichten! Nur noch ein paar Tage Geduld, dann könnt Ihr lesen, was es aus dem Komparsen-Nähkästchen zu plaudern gibt…
Weiterer SWR-Tatort in der Mache: Lena Odenthal
Diesen Sommer gab es auch Dreharbeiten zu einem einem Ludwigshafen-Tatort: Martin Eigler führt Regie bei »Tatort: Recht muss Recht bleiben« (AT), einem Film, der bis Mitte Juli in Ludwigshafen, Baden-Baden und Karlsruhe gedreht worden ist. In diesem Fall löst Ulrike Folkerts als Kommissarin Lena Odenthal ihren 80sten Fall. Mehr dazu in Kürze!
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