+++ Porträt einer Schicksalsgemeinschaft +++ Dreharbeiten auf 3.000 Metern Höhe +++ Ein Oscar-Kandidat? +++ Die Kritik +++
Filmempfehlung: »Die Schneegesellschaft« bei Netflix. 1972 geschah etwas Unglaubliches, das die Welt bewegt hat: Es gibt Überlebende zweieinhalb Monate nachdem ein Flugzeug in den Anden abgestürzt ist. Ihre bewegende Geschichte ist nun in einer Netflix-Produktion zum Leben erweckt worden.
Regisseur J.A. Bayona widmet dieser Schicksalsgemeinschaft, die unter extremen Bedingungen in der eisigen Kälte der Hochebene überlebte, sowie ihrem unermüdlichen Überlebenswillen und den Opfern, die sie bringen mussten, ein episches Denkmal in seinem neuen Film „Die Schneegesellschaft“.
Filmempfehlung: »Die Schneegesellschaft« bei Netflix
Bayona betont, dass die Geschichte „die fundamentale Rolle hervorheben soll, die jeder Einzelne spielte, auch diejenigen, die zurückblieben“, und stellt dabei sowohl die Überlebenden als auch diejenigen, die tragischerweise in den Bergen ihr Leben verloren, in den Mittelpunkt.
Im kommenden Jahr könnte „Die Schneegesellschaft“ Spaniens große Hoffnung auf einen Oscar sein. Der Film befindet sich derzeit in der Vorauswahl für die Oscars 2024 und den Europäischen Filmpreis. Seine Weltpremiere fand im September als Abschlussfilm bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig statt, wo er im gleichen Monat auch den Publikumspreis beim Internationalen Filmfestival von San Sebastián gewonnen hat.
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Flug 571 der uruguayischen Luftwaffe stürzt in den Anden ab
Background des Films: Im Jahr 1972 verunglückte der Flug 571 der uruguayischen Luftwaffe während eines Charterflugs einer Rugbymannschaft in den Anden. Von insgesamt 45 Passagieren überlebten lediglich 29 den Absturz. Inmitten einer äußerst lebensfeindlichen und schwer erreichbaren Umgebung waren sie gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um ihr Überleben sicherzustellen.
Hintergrundinfos zu den Dreharbeiten
Hintergrundinfos zu den Dreharbeiten: Der Flugzeugabsturz wurde originalgetreu fünffach rekonstruiert. Drei der Nachbildungen wurden an verschiedenen Orten in der Sierra Nevada aufgestellt. Die größte Herausforderung bestand darin, das sieben Tonnen schwere Wrack zum Set am Berg zu transportieren. Es wurde in Madrid gebaut und dann mithilfe einer speziellen Konstruktion in drei Teilen auf 3.000 Meter Höhe gezogen.
Der Film wurde hauptsächlich chronologisch gedreht, um die äußeren Veränderungen und den körperlichen Verfall der Charaktere zu verdeutlichen. Der Cast erhielt während ihrer stetigen Transformation medizinische und ernährungswissenschaftliche Betreuung.
Für „Die Schneegesellschaft“ stimmten alle Überlebenden sowie die Familienangehörigen der Verstorbenen zu, dass ihre echten Namen verwendet werden dürfen. Dies war für das Projekt unerlässlich“, erklärt Bayona, „und dieser Ansatz fand bei allen Beteiligten einheitliche Zustimmung und positive Resonanz. Die Hingabe der Überlebenden hat dem Film Leben eingehaucht und meinen Blickwinkel bereichert.“
So gut ist »Die Schneegesellschaft« – eine Kritik
Die filmische Inszenierung hat viele Tücken, die man als Regisseur fürchten könnte. Bayona jedoch umgeht geschickt sowohl den Kitsch- und Pathos-Fallstrick als auch die Überbetonung des Spektakels.
Mit großer Sensibilität wechselt der spanische Regisseur zwischen intimem Drama und intensivem Survival-Thriller und bewahrt dabei stets die Würde der Ereignisse.
Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen des Genres, die auf wahren Begebenheiten beruhen, werden die Namen der Verstorbenen während des Films eingeblendet, anstatt sie erst am Ende nachzureichen. Diese Einschübe unterbrechen den Erzählfluss des Films, was jedoch ganz und gar nicht stört. Es ist eine Form des Gedenkens, die deutlich macht, dass „Die Schneegesellschaft“ mehr ist als nur Unterhaltung mit Katastrophenhintergrund.
Weitere filmische und dokumentarische Auseinandersetzung mit dem Flugzeugabsturz in den Anden:
„Das Wunder der Anden“, 2007, Dokumentarfilm von Gonzalo Arijon
„Überleben!“, 1993, US-amerikanischer Katastrophenfilm
„Stranded“, 2007, Dokumentarfilm aus Frankreich
Seit 21. Dezember 2023 in Deutschland in ausgewählten Kinos und seit 4. Januar 2024 nur auf Netflix.
Textquelle: Netflix, Die Zeit / Bildquelle: Netflix
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