»Die Saat«: Klimawandel, Korruption & Konzerne – ein Serien-Tipp

Bild: ARD Degeto/Odeon Fiction/NRK Im Blog: Die Saat Serien Tipp Filmempfehlung Sucy Pretsch

„Die Saat“ – Serien-Tipp. Es wurde an drei verschiedenen Orten gedreht: Prag, München und Spitzbergen – in Zusammenarbeit mit norwegischem und tschechischem Fernsehen. Die Hauptrollen werden von Heino Ferch (Max Grosz) und Ingrid Bolsø Berdal (Thea Koren) gespielt. Jonathan Berlin verkörpert den Neffen Viktor. Weitere Darsteller sind Friederike Becht als EU-Kommissarin Jule Kronberg, Seumas Sargent als CEO Sven Benjamin sowie Rainer Bock als dessen rechte Hand.

»Die Saat« – Serien-Tipp

In der Serie geht es um den deutschen Kommissar Max Grosz, der nach einer Nieren-Transplantation seinen aktiven Dienst aufgeben muss. Als sein Neffe Viktor verschwindet, hat Grosz die Gelegenheit seine Ermittlerfähigkeiten unter Beweis zu stellen. Er erhält Unterstützung von Thea Koren, einer norwegischen Polizistin, die er in Spitzbergen trifft – dem Ort des Verschwindens von Viktor.

+++ ARD-Sechsteiler mit Heino Ferch +++ Überzeugender Wirtschaftsthriller +++ Deutsch-norwegische Produktion +++ Eine Kritik +++ im Blog von Sucy Pretsch
Dreharbeiten in München für die internationale Koproduktion „Die Saat“ (AT) mit Heino Ferch und Ingrid Bolsø Berdal für Das Erste und die ARD Mediathek. // Bild: ARD Degeto/Odeon Fiction/Jürgen Olczyk

Die Suche nach Viktor führt das Duo schnell in eine gefährliche Welt voller Intrigen. Sie entdecken Beweise dafür, dass der Saatgut-Konzern BSG ein Monopol auf bestimmte Samen anstrebt. Und illegale Geschäfte scheut das Unternehmen dabei ganz und gar nicht.

Max und Thea werden immer tiefer in ein Netz aus dunklen Machenschaften und politischen Interessen verstrickt. Sie geraten ins Visier von BSG und dessen Handlangern.

Zentrales Thema: Der Klimawandel 

Ein Hauptthema der Serie ist die Auswirkung des Klimawandels auf die Ressourcen unseres Planeten sowie die Fragestellung, wie wir als Menschheit damit umgehen sollten. Der Saatguthersteller BSG hat ein pestizidfreies Saatgut entwickelt, welches äußerst widerstandsfähig und ertragreich ist. Es scheint perfekt im Kampf gegen den Welthunger. Jedoch verfolgt das Unternehmen eigene Interessen, welche nicht unbedingt darauf abzielen, Nahrungsmittelknappheiten in Entwicklungsländern zu beenden.

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ARD Degeto DIE SAAT – TÖDLICHE MACHT, „The Seed“ // Bild: ARD Degeto/Odeon Fiction/NRK/Thomas Frank

Und das ist real: In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich der Trend zur Konsolidierung im Saatgutmarkt signifikant verstärkt. Dies führte dazu, dass heute nur noch eine kleine Anzahl multinationaler Unternehmen die Kontrolle über den globalen Markt innehat. Diese Lage beeinflusst nicht nur die Preise für Saatgut, sondern auch das Angebot an Sorten, welche speziell auf die Bedürfnisse einer industrialisierten und chemikalienintensiven Landwirtschaft zugeschnitten sind.

Wie realistisch ist „Die Saat“?

Die Serie ist hochaktuell und sehr realistisch, da die Spur von Viktor zum Global Seed Vault in Spitzbergen führt – ein tatsächlich existierendes unterirdisches Gebäude, welches Saatgutproben aus der ganzen Welt beherbergt.

Dieser Ort bewahrt mehr als 5.000 Pflanzenarten sicher auf, falls deren natürliche Samen durch Naturkatastrophen oder menschliche Konflikte verloren gehen sollten.

So gut ist „Die Saat“ – eine Kritik

„Die Saat“ wurde beim Festival de Télévision de Monte Carlo mit zwei „Nymphen“ ausgezeichnet: dem Jury-Preis für die herausragende kreative Leistung und einen Zuschauerpreis.

Und das absolut zurecht. Heino Ferch in der Hauptrolle glänzt als deutscher Polizist, der zunächst in Norwegen rein poltert (Zitat aus der Serie: „Er ist, wie man sich einen Deutschen vorstellt: ein aufgeblasenes Arschloch“). Nach und nach wird er sympathisch, sogar einigen Norwegern (und den Norwegerinnen). 

Es entspinnt sich eine Geschichte zwischen einer privaten Tragödie, dem Kampf von Klimawandel-Aktivisten, unersättlichen Konzernen mit verachtenswerten CEOs und nicht zuletzt einer EU-Führung zwischen naiv-idealistischem Kampf und Korruption. Und sogar manche Aktivisten sind gekauft. Letztendlich gewinnt nicht, was eigentlich immer gewinnt: das Böse – zumindest vordergründig und vorerst. Letztendlich entscheidet jedoch das, was immer entscheidet: persönliche Bereicherung: „So läuft das hier in Brüssel, Babe“.

»Die Saat« – Serien-Tipp

Textquelle: ARD // Bildquelle: ARD Degeto/Odeon Fiction/Dusan Martincek/NRK/Thomas Frank


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