Kritik an True Crime-Doku »Jennifers Tat«

What Jennifer Did. Cr. Courtesy of Netflix © 2024

Eine ruhige kanadische Stadt wird von einem Gewaltverbrechen erschüttert: Unbekannte dringen in das Haus vietnamesischer Einwanderer ein, terrorisieren die Familie und hinterlassen eine traumatisierte Tochter als einzige Zeugin. Trotz ihrer gastfreundlichen, großzügigen und fleißigen Art wurden sie zum Ziel.

+++ Es hagelt Kritik an Netflix-Doku mit K.I. +++ Wie weit darf man bei der Rekonstruktion von wahren Verbrechen gehen? +++
What Jennifer Did. Cr. Courtesy of Netflix © 2024

Die Dokumentation von Regisseurin Jenny Popplewell (American Murder: Die Bilderbuchfamilie) zeigt Polizeiverhöre und Zeugenaussagen, um ein unerwartetes Geflecht von Zusammenhängen zu enthüllen. Aber…

Eine neue Netflix-Dokumentation beleuchtet also erneut einen grausamen Mordfall. Allerdings sorgt sie für Diskussionen, da sie die Grenzen zwischen Realität und Fiktion auf eine neue Art und Weise verwischt – und offensichtlich KI-Fotos der Täterin als authentisch darstellt.

Die Dokumentation “Jennifers Tat” erzählt die traurige Geschichte der jungen Kanadierin Jennifer Pan, die unter dem Druck ihrer strengen Eltern ein Doppelleben führt – und als dieses auffliegt, den Mord an ihren Eltern in Auftrag gibt. Seit 2015 sitzt Pan deshalb im Gefängnis.

Die am 10. April veröffentlichte Dokumentation ist weltweit der zweitmeistgesehene Film auf Netflix. Sie präsentiert sich als nah an der Realität, zeigt Verhörvideos, befragt Ermittler und Freunde – und zeigt auch viele private Fotos. Doch nicht alle davon scheinen echt zu sein.

Kritik an True Crime-Doku »Jennifers Tat«

What Jennifer Did. Cr. Courtesy of Netflix © 2024

Besonders auffällig ist dies laut eines Berichts des Stern in Minute 28, wie “Futurism” zuerst feststellte. Gerade als ein Schulfreund davon spricht, wie authentisch Jennifer immer gewesen sei, wird ein Bild von ihr eingeblendet, das deutliche Anzeichen einer KI-Erstellung aufweist. Schon der Hintergrund wirkt merkwürdig verzerrt, mit unklaren Gegenständen vor einem dunklen Regal.

Noch offensichtlicher sind jedoch die Merkmale an Jennifer selbst – insbesondere an den Händen, so Stern weiter. Die linke Hand wirkt unnatürlich verkrampft, die ausgestreckten Zeige- und Mittelfinger sehen aus wie ausgeschnitten. An der rechten Hand sehen die Finger normal aus – aber alle anderen fehlen einfach. Alles wirkt wie zusammengesetzt.

Kritik an Netflix-Doku mit K.I. Wie weit darf man bei Rekonstruktion von wahren Verbrechen gehen? Kritik an True Crime-Doku »Jennifers Tat«
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Weitere Hinweise sind die seltsam gewinkelte Schulter und die plötzlich sehr kurze Nase Pans im Vergleich zu anderen Fotos. Auch andere Bilder deuten darauf hin, dass sie mit KI erstellt wurden, wenn auch subtiler. Ob Netflix tatsächlich KI-generierte Bilder verwendet hat und was zu dieser Entscheidung geführt hat, blieb auf Anfrage des Stern zunächst unbeantwortet. Pikant ist daran: Die Gefangene selbst hat ein Interview für die Doku abgelehnt.

Textquellen: Netflix, Stern.de // Bildquelle: Netflix


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