+++ Filmempfehlung: Aktuelles Drama aus historischem Stoff +++ Top-Besetzung und starke Küsten-Bilder +++ Die Kritik +++
Das neue Mystery-Drama “Die Flut – Tod am Deich” knüpft thematisch an Theodor Storms berühmtes Werk “Der Schimmelreiter” an. Es versteht sich als zeitgemäße Neuinterpretation. Die Autoren des Films, Daniela Baumgärtl und Constantin Lieb, haben die legendäre Erzählung unter Verwendung des Romans “Hauke Haiens Tod” von Andrea Paluch und unserem Wirtschaftsminister Robert Habeck in die moderne Ära des Klimawandels transformiert.
Mystery-Drama im Ersten: »Die Flut – Tod am Deich«
Regie führt der mehrfach preisgekrönte Andreas Prochaska. In diesem packenden Eventfilm stellt er sein Talent für herausragende Inhalte und eindringliche Naturkulissen unter Beweis. Das talentierte Hauptdarsteller-Duo, Philine Schmölzer und Anton Spieker, brilliert in seinen Rollen durch Feingefühl und Leidenschaft. Kameramann Felix Novo de Oliveira malt mit seiner visuellen Erzählkraft ein dramatisches Filmbild. Dies fängt den Konflikt zwischen Fortschrittsoptimismus und altem Aberglauben perfekt ein.
Im Zentrum der Handlung steht eine katastrophale Sturmflut an der Nordsee. Diese stürzt das Dorf Stegebüll ins Verderben. Lediglich Wienke, die Tochter des Deichgrafen Hauke Haien (Detlev Buck), überlebt als kleines Kind. Es wächst unter neuer Identität in einer Einrichtung für betreutes Wohnen auf.
Mystery-Drama im Ersten: »Die Flut – Tod am Deich«
Mit 18 Jahren entschließt sich Wienke, gespielt von Philine Schmölzer, ihre wahre Herkunft aufzudecken. Die Suche führt sie zu ihrem Retter, Haiens “Ziehsohn” Iven (Anton Spieker). Der fristet im Rotlichtviertel Hamburgs sein Dasein. Der vorbestrafte Türsteher Iven, geplagt von persönlichen Dämonen, begibt sich aus finanzieller Not auf einen gefährlichen Weg. Dieser konfrontiert ihn unweigerlich mit seiner eigenen Vergangenheit.
Die Rückkehr an den Ort seiner Kindheit mit Wienke ruft Ablehnung hervor. Insbesondere bei Ole Peters (Sascha Geršak), dem ehemaligen Bürgermeister und Gegenspieler ihres Vaters. Aber auch bei dessen Tochter Ann-Grethe (Janina Stopper), die ebenfalls unter der Last der Historie zu leiden hat.
Während Iven die ungestüme Wienke vor den harten Wahrheiten ihrer Familie bewahren möchte, drängt sie darauf, selbst die schattigsten Geheimnisse zu lüften.
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Gedreht wurde von Mai bis Juni 2022 in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen. “Die Flut – Tod am Deich” ist eine Produktion der Nordfilm GmbH in Koproduktion mit der ARD Degeto und in Zusammenarbeit mit dem ORF. Der Film wurde gefördert von der nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen.
„Die Geschichte von ‘Die Flut – Tod am Deich’ hat uns insbesondere aufgrund des Genre-Mixes fasziniert: Finstere Mystery-Elemente, die sich vornehmlich aus dem Aberglauben der Dorfgemeinschaft schöpfen, treffen hier auf eine dramatische Familiengeschichte.“
– Christoph Pellander
Redaktionsleiter der ARD Degeto Film
Interview mit Philine Schmölzer (Wienke)
Was haben Sie gedacht, als Sie das Drehbuch zum ersten Mal gelesen haben? Warum haben Sie sich für diese Rolle mit ihren besonderen Herausforderungen entschieden?
Als ich noch so gut wie nichts über das Projekt wusste, habe ich erwartet, es handelt sich um einen historischen Stoff. Dann war ich sehr überrascht von der modernen Geschichte, die einen solchen Sog der Span- nung erzeugt! Die Strukturen im Dorf, die Zeitsprünge in der Handlung und die komplexen Charaktere haben mich sofort beim ersten Lesen begeistert.
»Dann war ich sehr überrascht von der modernen Geschichte«
Die Rolle der Wienke ist eine Rolle, die ich mir als Schauspielerin nur wünschen kann. Sie macht eine große Entwicklung im Verlauf des Films durch und ist ein Charakter, den man so im Fernsehen nicht oft sieht, schon gar nicht als Hauptrolle.
Wie war es für sie, eine Person mit einer Autismus-Spektrum-Störung zu spielen? Wie haben Sie sich auf diese Rolle vorbereitet?
Ich habe mir Dokumentationen zu dem Thema angesehen, Bücher gelesen, habe im privaten Umfeld mit Personen gesprochen, die eine solche Spektrum-Störung haben. Die Produktion hat außerdem eine Fachberatung organisiert, bestehend aus zwei neurodivergenten Personen, die mit uns vor den Dreharbeiten viele Fragen geklärt haben.
»Die Produktion hat außerdem eine Fachberatung organisiert«
Das hat mir vor allem dabei geholfen herauszufinden, welche Situationen für
Wienke eine Herausforderung sind, die ich, Philine, vielleicht nie als
solche erkannt hätte. Mit diesem Wissen habe ich dann das Drehbuch
wieder und wieder gelesen.
Was wünschen Sie sich, sollen die ZuschauerInnen aus dem Film mitnehmen?
Für mich ist der Regisseur Andreas Prochaska ein Meister darin, Menschen zu beobachten. Ich finde, es gibt keine falschen Töne in diesem Film. Das lässt den Zuschauern die Möglichkeit, mit den Figuren auf eine Reise zu gehen.
Noch dazu steigt der Film in die komplexe Welt des Deichbauens ein und zeigt, was es bedeutet, zu scheitern an den eigenen festgefahrenen Prinzipien, aber auch zu wachsen, wenn man sie loslässt.
Die Kritik zu »Die Flut – Tod am Deich«
Bemerkenswert ist die filmische Umsetzung von Andrea Paluchs und Robert Habecks Roman vor allem wegen Philine Schmölzer in der Rolle einer jungen Frau, die versucht, Licht in das Dunkel ihrer verdrängten Kindheit zu bringen. Die schauspielerische Leistung der jungen Österreicherin ist ebenso lobenswert wie die visuelle Gestaltung.
Angesichts der beeindruckenden Filmografie des vielfach ausgezeichneten Regisseurs Andreas Prochaska ist es laut tittelbach.tv jedoch überraschend, dass seine Inszenierung Schwächen aufweist: In seinem Film “Die Flut – Tod am Deich” geht zeitweise die innere Spannung verloren, unter anderem da die Musik unerwartet zurückhaltend ist.
Die Elemente dieser Geschichte bieten ideale Voraussetzungen für eine packende Tragödie, in der Rachegefühle und unerfüllte Liebe eine bedeutende Rolle spielen, so tittelbach.tv weiter. Die gewaltige Urgewalt des Meeres, das gnadenlos über das schutzlose Land hereinbricht, könnte den Film mit eindrucksvollen Bildern zu einem denkwürdigen TV-Event machen. Dennoch ist der Film aus verschiedenen Gründen nicht zu dem erhofften Meisterwerk geworden.
Unter anderem mag das daran liegen, dass es vordergründig nicht um die Flut geht – was man dem Titel nach vermuten könnte. Direkt nach dem imposanten Anfang beginnt der Film schnell, etwas langweilig zu werden. Die erwähnte Schreierei nervt und die Protagonisten verlieren sich in Geplänkel. Insgesamt etwas schade, aber für einen gemütlichen Abend reicht’s!
Sendezeit und Streaminginfo
Am Samstag, 27. April 2024, um 20:15 Uhr in der ARD
Verfügbar ist der Film ab dem 25. April 2024 in der ARD Mediathek
Textquelle: ARD, tittelbach.tv // Bildquelle: ARD Degeto/Nordfilm GmbH/Christine Schroeder/Composing: bishara.design/ARD Degeto/Nordfilm GmbH/Christine Schroeder
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