Krimi-Tipp: »Das Quartett – Mörderischer Pakt«

+++ Neues von den coolen Vier aus Leipzig +++ Sehenswerter Organspende-Krimi +++ TV-Tipp und Streaming-Empfehlung +++ Interview mit Anja Kling +++ TV Tipp im Blog Sucy Pretsch

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Es ist soweit: Das Quartett mit einer neuen Folge, yeah! Vorab schon mal gesagt: Der Krimi lohnt sich wirklich. Es ist eine spannende Story, die wie immer in Leipzig beginnt. Die Spur führt die Kommissare jedoch bald nach Berlin. Daher mein Krimi-Tipp: »Das Quartett – Mörderischer Pakt«.

Krimi-Tipp: »Das Quartett – Mörderischer Pakt«

Das passiert (ohne Spoiler): Leonore Loos wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden – neben ihrem Sohn Tristan, einem jungen Mann mit Downsyndrom. Das “Quartett” übernimmt. In einem Leipziger Klinikum stoßen die Ermittler auf Dr. Weyermann, eine renommierte Ärztin, die Tristan vor Kurzem eine neue Niere implantiert hat. Doch sie kann nicht weiterhelfen. Das Kennzeichen eines Autos, das am Tatabend von einer Verkehrsüber- wachungskamera erfasst wurde, führt Maike Riem und ihr Team – Pia Walther, Christoph Hofherr und Linus Roth – nach Berlin. Dort treffen sie auf den Pizzeria-Besitzer Besian Duro und seinen Mitarbeiter Jannick Weber. Es ist offensichtlich, dass die beiden Männer etwas verschweigen. Doch in welcher Verbindung standen sie zu Leonore und Tristan? Als gezielte Ermittlungsschritte ein großes Geheimnis aller Beteiligten offenbaren, nimmt ein Drama seinen Lauf. Und ein tragischer Zwischenfall wird Maike vor eine ihrer größten Herausforderungen in ihrem Berufsalltag stellen.

Sende- & Streaminginfo: Der Krimi läuft im ZDF am Samstag, 9. September 2023, 20.15 Uhr und seit Samstag, 2. September 2023, für ein Jahr in der ZDF Mediathek.

Interview mit Anja Kling: »Ich selbst habe seit 2004 einen Organspendeausweis«

In “Mörderischer Pakt” muss Maike Riem einiges durchmachen: Ein Kollege wird schwer verletzt, und sie ist gezwungen, einen Menschen zu erschießen. Wie haben Sie diese Dreharbeiten insgesamt in Erinnerung?

ANJA KLING: Es ist in der Tat eine schreckliche Situation, in die Maike da gerät. Um ihren Kollegen zu schützen, muss sie jemanden erschießen. Ein Mann ist durch sie zu Tode gekommen und auch, wenn das die einzige und richtige Reaktion war, muss sie mit diesem Umstand erst einmal zurechtkommen. Dazu will es das Gesetz, dass sie zunächst vom Dienst suspendiert wird und die psychische Auseinandersetzung mit dem Geschehenen allein bewältigen muss. Sie hat keinen Mann, keine beste Freundin oder Freund und eben auch nicht ihre Kollegen, bei denen sie sich ausweinen könnte. Auch das Verhältnis zu ihrem Sohn ist mehr als gestört. Deshalb war die emotionalste Szene für mich sicher die, in der Maike ihren Sohn besucht und ihm davon erzählt. Vorsichtig, leise und für die sonst eher taffe Maike ungewöhnlich verletzlich.

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»Ich selbst hätte das ganz sicher nicht zugelassen und wäre mit Sack und Pack in die Stadt gezogen, in der mein Kind wohnt.«


Warum ist Maikes Beziehung zu Lucas denn so schwierig? Können Sie ihr Verhalten nachvollziehen, und was hätten Sie vielleicht anders gemacht als Maike?

ANJA KLING: Es war nicht Maikes Entscheidung, dass ihr Sohn ab seinem zwölften Lebensjahr nicht mehr bei ihr in Leipzig wohnt, sondern bei seinem Vater in Berlin. Sie hatte Freunde von Lucas, die mit Drogen dealten, auffliegen lassen, vor allem, um ihren Sohn zu schützen. Das hat er ihr nicht verziehen, und jetzt, da er erwachsen ist und ihr Verhalten von damals sicher anders bewerten kann, hat die verstrichene Zeit die beiden einander entfremdet. Zeit, die man weder zurückdrehen noch wiederholen kann. Ich selbst hätte das ganz sicher nicht zugelassen und wäre mit Sack und Pack in die Stadt gezogen, in der mein Kind wohnt. Ich hätte versucht, den Kontakt so gut wie möglich zu halten, für ihn da zu sein und ihm mein Verhalten begreiflich zu machen. Nach der Geburt meiner Tochter zum Beispiel habe ich zehn Jahre nur Filme in Berlin gedreht, damit ich jede Nacht zu Hause schlafen konnte und für meine Kinder damit eine ganz normale arbeitende Mutter war.

Während der Ermittlungen im Krankenhaus: Maike (Anja Kling). Foto Credit: ZDF / Oliver Feist

»Ich selbst habe seit 2004 einen Organspendeausweis«

Der Krimi beschäftigt sich mit dem Thema Organspenden. Haben Sie sich auch schon vor dem Film damit auseinandergesetzt? Und würden Sie sich wie Maike ebenfalls für einen Organspendeausweis entscheiden?

ANJA KLING: Ich habe mich schon vor sehr vielen Jahren mit dem Thema der Organspende befasst. Das war, als ich 2004 bei Matti Geschonneck in dem Film “Die Ärztin” eine Transplantationsärztin spielen durfte. Und ich finde unsere deutsche Gesetzgebung in dieser Hinsicht absolut falsch. In anderen Ländern ist jede und jeder automatisch Organspender, es sei denn, man hält schriftlich fest, dass er oder sie das nicht möchte. Bei uns muss man einen Organspendeausweis haben, bzw. man überlässt diese wirklich schwere Entscheidung, die oftmals sehr schnell und unvorbereitet getroffen werden muss, seinen nächsten Angehörigen. Was für eine Last. Ich finde, das sollte unbedingt verändert werden. Ich selbst habe seit 2004 einen Organspendeausweis und würde mich freuen, wenn ich im Falle meines vorzeitigen Todes jemandem damit das Leben retten könnte. Und wenn ein Familienmitglied eine Niere von mir bräuchte, würde ich das auch ohne zu zögern tun.

Apropos Organspende

Ja oder Nein zur Organspende? Möchtet Ihr einer Organ- und Gewebespende uneingeschränkt zustimmen oder lehnt Ihr eine Spende ab? Möchtet Ihr nur bestimmte Organe und Gewebe freigeben oder soll eine andere Person in Eurem Namen entscheiden? Bereits ab dem 14. Lebensjahr könnt Ihr einer Organ- und Gewebespende widersprechen, ab dem 16. einer Spende zustimmen oder widersprechen. Ich besitze schon seit vielen Jahren einen Organspendeausweis, wir brauchen aber mehr!

Informiert Euch hier: www.organspende-info.de


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Foto Credit für alle Bilder: ZDF / Oliver Feist . Text- und Interviewquelle: ZDF

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