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Rezension von Mord und Totschlag

+++ Rezension zum True Crime Podcast »Von Mord und Totschlag +++ 3 Fragen an Podcasterin Steffi +++

In Friedrich Schillers Drama »Maria Stuart« wirft der junge Mortimer »mit irren Blicken und im Ausdruck des stillen Wahnsinns« Maria Stuart verzweifelt die Worte aus der Headline entgegen.
Und wenn dieser Vergleich vielleicht ungewöhnlich scheint, so wird doch der menschliche Irrsinn deutlich, der uns immer wieder begegnet – und das nicht nur in klassischen Dramen.

Um genau diese Abgründe, dunklen Tiefen und tragischen Geschichten geht es im True Crime-Podcast »Von Mord und Totschlag« von Steffi. Seit Dezember 2019 gibt es halbmonatlich ganz besondere Erzählungen aus der Welt der wahren Verbrechen und Vermisstenfälle.

Steffi Podcast True Crime
Ein Podcast mit der ganz besonderen Note

Was Steffis Podcast besonders macht ist die Vielfalt. Sie spricht über Kriminal- und Vermisstenfälle gleichermaßen. Es gibt eigene Rubriken wie zum Beispiel »Gegen das Vergessen«. Darin geht es beispielsweise um den Fall der vermissten Bianca Blömeke aus Essen. Steffi initiierte sogar einen Spendenaufruf, um bei der Suche nach dem Mädchen zu helfen. (Warum sie das tut erfahrt Ihr, wenn Ihr das Kurzinterview lest.)

Im Januar 2022 erscheint das neue Format »Die Blut-Akten« – wahre Kriminalfälle und spannende Interviews bereichert durch die Expertise der bekannten Kriminologin Petra Klages. Klingt aufregend!

Wieviele Sternchen gibt’s für »Von Mord und Totschlag«?

Vielfalt, gute Recherche und Authentizität sind die Markenzeichen von Steffi und ihrem privaten Podcast. Dass sie keinen kriminalistischen oder gar journalistischen Background hat, erfahrt Ihr im Kurzinterview mit ihr (weiter unten). Und sie verrät auch, dass sie in ihrer Freizeit etwas ganz Besonderes tut.

Hört man sich von der ersten bis zur aktuellen Folge durch, bemerkt man eine Entwicklung. Sowohl sprachlich als auch technisch hat sich Steffis Niveau immer weiter gesteigert. Auf diesbezügliche Kritik zu Anfangszeiten hat sie reagiert und in allen Belangen aufgerüstet.
Steffi legt Wert darauf, dass ihre Hörer Zusammenhänge und verstehen und genügend Backgroundinfos bekommen. Einen halben Stern Abzug gibt es, da man etwas heraus hören kann, dass sie abliest. Aber so wie ich Steffi kennen gelernt habe, werde ich das in den nächsten Wochen auch wieder revidieren können… 😉

Der Podcast »Von Mord und Totschlag« bekommt viereinhalb von fünf Sternchen

Drei Fragen an Podcasterin Steffi

Ich habe Steffi drei Fragen gestellt, die sie ausführlich beantwortet hat. Wer steckt hinter der »Von Mord und Totschlag«-Stimme?

  1. Seit Dezember 2019 berichtest Du über gelöste und ungelöste True Crime-Geschichten. Wie bist Du dazu gekommen?
    Ich habe in meiner frühen Jugend gemeinsam mit meiner Oma Krimis geschaut. Auch die Sendung »Aktenzeichen XY ungelöst« gehörte zu unserem Pflichtprogramm. Mein erster Krimi war ein Wallander: »Die Brandmauer«. Zu der Zeit gab es das Buch als Mehrteiler im Magazin STERN. Meine Oma hat die Heftchen gesammelt. In unserem jährlichen Schweden-Urlaub haben wir Heftchen für Heftchen gelesen. Das war eine schöne Zeit.

    Irgendwie ist mir dann ein Buch von Stephan Harbort in die Hände gefallen. Seitdem beschäftige ich mich nur noch mit wahren Verbrechen. Ich finde es spannend, die Hintergründe der Taten zu recherchieren.
    Wie können so schreckliche Verbrechen passieren? W
    arum und wie wird jemand zum Täter? Wie funktioniert die Ermittlungsarbeit? Solche Dinge eben. 
    In meinem näheren Umfeld habe ich aber niemanden, mit dem ich mich über wahre Kriminalfälle austauschen kann. Selbst meiner Oma war das dann zu harte Kost. Und so bin ich zum Podcasten gekommen – ich wollte mich mitteilen.

    Leider ist meine Oma letztes Jahr gestorben und hat gar nicht mehr so richtig mitbekommen, welche interessanten Menschen ich durch meinen Podcast kennen gelernt und welch spannende Dinge ich schon erlebt habe. Aber im Grunde habe ich ihr mein Interesse an wahren Verbrechen zu verdanken.


  2. Dein Podcast ist abwechslungsreich: Du präsentierst wahre Verbrechen, Buchrezensionen oder auch Unterstützung bei vermissten Menschen. Außerdem legst Du Wert darauf, dass Deine Hörer juristische oder psychologische Begriffe verstehen und erklärst sehr viel. Hast Du einen entsprechenden beruflichen Hintergrund oder ist das für Dich einfach der Inbegriff eines interessanten Podcasts?
    Tatsächlich habe ich weder einen juristischen noch einen kriminalistischen Hintergrund – hauptberuflich bin ich im Gesundheitswesen tätig.

    Alle Begriffe und Umstände, die ich erkläre, habe ich mir selbst erarbeitet. Aber mir ist es wichtig, dass ich dem Hörer keinen Quatsch erzähle oder vielleicht sogar Falschinformationen verbreite.
    Deshalb nehme ich – allerdings überwiegend bei Fällen, die sich in Deutschland zugetragen haben und ungelöst sind – Kontakt mit den Angehörigen auf. Und oft »lohnt« sich das auch. Man glaubt gar nicht, wie viel Unwahrheiten und Falschinformationen im Internet verbreitet werden.

    Manchmal nehme ich auch Kontakt zu Experten auf, wenn ich mir etwas gar nicht erklären kann und im Internet oder in Büchern keine Antwort finde. Ich habe auch schon zu Recherchezwecken beim BKA angerufen. Da bin ich schmerzfrei. Bis jetzt bin ich aber zum Glück immer auf nette und hilfsbereite Menschen getroffen. 


  3. Könntest Du Dir vorstellen, Deinen Podcast thematisch auszubauen oder ist und bleibt True Crime Deine einzige Leidenschaft?
    Thematisch werde ich wohl bei Allem rund um True Crime bleiben.

    Nächstes Jahr ist ein neues Format bei »Von Mord und Totschlag« geplant: »Die Blut-Akten«.
    Mit der bekannten Kriminologin Petra Klages, sie hat z.B. über 10 Jahre mit dem »Rhein-Ruhr-Ripper« Frank Gust und einige Zeit mit dem »Kannibalen von Rothenburg« Armin Meiwes zusammen gearbeitet.

    Neben True Crime-Storys wird es auch spannende Gäste geben.

    Ich glaube, dass mein Interesse an den Menschen hinter den Geschichten und Frau Klages fachliche Expertise eine gute Mischung ist. 

    Ich möchte auch gerne mein Format »Gegen das Vergessen« im kommenden Jahr öfter bringen – in Zusammenhang mit meiner ehrenamtlichen Tätigkeit beim »Verein vermisster Kinder Deutschland«
    Aber auch bei den meisten Vermisstenfällen steckt ja ein Verbrechen dahinter. Es wird als wohl bei True Crime bleiben.
    😉
Podcast Rezension
»Von Mord und Totschlag«

Vielen Dank an Steffi! Danke für den tollen Podcast, die offene Beantwortung der Fragen und für Dein Engagement beim »Verein vermisster Kinder Deutschland«!


Kennt Ihr schon meine Buch-Rezension zum neuen True Crime-Kassenschlager »True Crime Deutschland 3« von Adrian Langenscheid? Hier entlang!


» ZUR REZENSION »Booster für Podcasts & True Crime – Teil 1/2«
» ZUM 2. TEIL DER REZENSION »Booster für Podcasts & True Crime – Teil 2/2«
» ZU DEN KURZGESCHICHTEN
» ZUM KRIMI »Der Tod ist näher als du denkst«

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