»plan b«: Doku über Wut – Ihre Macht und ihre Kraft

»plan b«: Doku über Wut – Ihre Macht und ihre Kraft

Wut gehört zum Leben. Jeder kennt das Gefühl, doch oft bestimmen wir nicht, was daraus wird. Mal zerstört sie, mal treibt sie an. Eine neue ZDF-Dokumentation zeigt, wie vielfältig Wut ist – und wie wir lernen können, mit ihr umzugehen. Psychologe Lukas Klaschinski begleitet die Doku. Er nähert sich dem Thema wissenschaftlich und zugleich menschlich. Sein Ansatz: Wut verstehen, einordnen, kontrollieren. Denn niemand muss sich von ihr beherrschen lassen. Ein Besuch an der Charité Berlin verdeutlicht, wie das Gehirn trainiert werden kann. Wie ein Muskel lässt sich auch der Umgang mit Wut verbessern.

»plan b«: Doku über Wut – Ihre Macht und ihre Kraft

»plan b«: Doku über Wut – Ihre Macht und ihre Kraft
Schwimmweltmeistern Angelina Köhler hat mit Hassnachrichten zu kämpfen.

Alex (Name geändert) war jahrelang in der Fußball-Ultraszene aktiv. Gewalt war für ihn Alltag. Heute steht er wegen zwei Vorfällen vor Gericht. Doch er will raus aus der Spirale. Hilfe findet er bei einer Stuttgarter Sozialberatung. Dort läuft seit 15 Jahren ein Antiaggressivitätstraining speziell für Männer. Über 200 Teilnehmer haben es bereits abgeschlossen. Die Frage bleibt: Gelingt Alex der Weg in ein friedlicheres Leben?

Nicht jeder zeigt seine Wut offen. Viele Menschen schlucken sie herunter – bis es zu viel wird. Besonders Frauen sind betroffen. Ihnen wird oft antrainiert, nett und ruhig zu sein. Katrin, Mutter von vier Kindern, kennt dieses Dilemma. Lange hat sie Gefühle verdrängt, bis die Wut explosionsartig herauskam. In Wutseminaren für Frauen lernt sie nun, ihre Emotionen früher zuzulassen und gesund auszudrücken.

Ein Ort, an dem Wut hemmungslos ausbricht, ist das Internet. Shitstorms und Beleidigungen sind Alltag. Oft trifft es Frauen. Schwimmerin Angelina Köhler musste das 2024 bitter erfahren. Nach einem vierten Platz bei Olympia und einem Interview erlebte sie eine Welle digitaler Gewalt. Tausende Hasskommentare trafen sie. Organisationen wie HateAid unterstützen Betroffene wie Angelina Köhler. Sie beraten, begleiten vor Gericht und geben Opfern digitaler Gewalt eine Stimme. Denn niemand sollte mit dieser Form von Wut allein bleiben.

+++ Film von Kim Schibilla +++ Eine neue ZDF-Dokumentation zeigt, wie vielfältig Wut ist +++
In der Charité Berlin werden personalisierte Gehirnmodelle erstellt. Psychologe Lukas Klaschinski lässt sich erklären, wie das Gehirn trainiert werden kann und damit auch die Kontrolle über die Wut.

Wut zeigt sich auch in der Politik. Die Zahl der politisch motivierten Straftaten steigt seit Jahren stark an. Wut kann zerstören – oder bewegen. In Spanien beweist die Hilfsorganisation Sea-Watch, dass aus Wut auch Gutes entstehen kann. Die Besatzung rettet seit 2015 Menschen im Mittelmeer. Eliora, eine Deutsch-Marokkanerin, ist Teil des Teams. Sie hat gelernt, ihre Wut über Ungerechtigkeit in Hoffnung und Taten umzuwandeln.

Der Moderator der Doku Lukas Klaschinski, Jahrgang 1983, ist Psychologe, Buchautor und Podcaster. Er erklärt psychologische Themen wissenschaftlich fundiert, aber leicht verständlich. In der Doku zeigt er, dass Wut weder nur negativ noch nur positiv ist. Entscheidend ist, wie wir mit ihr umgehen.

Die Dokumentation ist Teil der „plan b“-Reihe des ZDF. Sie setzt auf konstruktiven Journalismus, der Lösungen statt Probleme in den Vordergrund rückt. Ergänzend läuft „planet e.“, das sich mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen befasst. Beide Formate geben Impulse, wie sich unser Alltag und unsere Gesellschaft verbessern lassen.

👉 Fazit: Wut ist mehr als ein explosiver Ausbruch. Sie kann zerstören, aber auch retten. Wer sie versteht und kontrolliert, kann sie in eine Kraft verwandeln, die verändert – im eigenen Leben und in der Gesellschaft.

Textquelle: ZDF // Bildquelle: ZDF, Patrick Meyer-Clement


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