Kim Novak und der Zorn über »Scandalous« – Eine Hollywood-Ikone wehrt sich

Kathy Hutchins

Manchmal fühlt es sich an, als würden die Geschichten der alten Hollywood-Legenden nie ganz verblassen. Kim Novak ist so eine Figur. In den 50er- und 60er-Jahren erobert sie die Leinwand, unvergesslich in Hitchcocks Vertigo. Ihre blonde Aura, ihre geheimnisvolle Ausstrahlung – sie wird zum Mythos, zur Frau, die Männer anhimmeln und Frauen bewundern. Doch während die Kameras sie zur Göttin stilisieren, sehnt sie sich nach Normalität, nach einem Leben jenseits des Scheinwerferlichts.

Kim Novak und der Zorn über »Scandalous« – Eine Hollywood-Ikone wehrt sich

Privat sorgt sie damals für einen der größten Aufreger in der Traumfabrik: ihre Beziehung mit Sammy Davis Jr. Er ist nicht irgendwer, sondern einer der größten Entertainer seiner Zeit – Sänger, Tänzer, Schauspieler, Mitglied des legendären Rat Pack um Frank Sinatra. Davis begeistert mit Shows, in denen er singt, steppt, ganze Big Bands an die Wand spielt. Doch in einer Ära, in der Rassismus den Alltag bestimmt, ist die Liebe zwischen einer weißen Schauspielerin und einem schwarzen Künstler ein Tabubruch.

Für Hollywood-Bosse wie Columbia-Chef Harry Cohn ist die Liaison ein Skandal. Cohn erklärt die Beziehung für „geschäftsschädigend“ und scheut nicht einmal davor zurück, Davis mit Hilfe der Mafia bedrohen zu lassen. Unter diesem brutalen Druck zerbricht die junge Liebe abrupt. Eine Zäsur, die bis heute nachhallt.

Genau diese Phase greift nun das Biopic Scandalous auf, in dem Sydney Sweeney in die Rolle von Kim Novak schlüpft. Regie führt Colman Domingo, für den es das erste Mal ist, dass er hinter der Kamera steht. Eigentlich klingt das nach einem spannenden Projekt. Doch bevor der Film überhaupt erscheint, meldet sich die heute 92-jährige Novak selbst – und erhebt deutliche Kritik.

Ihr Problem: der Titel. Novak macht in einem Interview klar, dass sie mit Scandalous nicht einverstanden ist. Ihre Befürchtung ist, dass der Film die Beziehung zu Davis auf das Körperliche reduziert. Sie sagt sinngemäß, sie sei besorgt, dass die Liebe auf rein sexuelle Motive heruntergebrochen werde. Eine Sichtweise, die ihr tief zuwider ist – schließlich ging es um weit mehr: Mut, Zuneigung, Leidenschaft, und den Versuch, gegen alle Widerstände zu leben, was das Herz will.

Dass Sydney Sweeney als Besetzung für Aufmerksamkeit sorgt, ist ohnehin klar. Die 27-Jährige ist einer der Shootingstars Hollywoods, diskutiert wird derzeit nicht nur ihre Rolle als Novak, sondern auch eine Werbekampagne mit dem Modekonzern American Eagle. Dort spielt sie mit einem kritisierten Wortwitz um „genes“ und „jeans“ – eine Kontroverse, die zeigt, wie präsent sie gerade ist.

Am Ende bleibt die Frage: Wie erzählt man die Geschichte einer Frau, die längst Legende ist? Reduziert man sie auf Schlagzeilen, oder versucht man, ihr Leben in all seinen Schattierungen zu zeigen? Kim Novak jedenfalls will nicht zum Skandal gemacht werden – sie will, dass ihre Wahrheit bestehen bleibt.

Textquelle: Oh my mag! // Bildquelle: Shutterstock/Kathy Hutchins


Sucy Pretsch veröffentlicht »Die letzte Show«

Am 10. Oktober 2024 wird es düster! Sucy Pretsch feiert mit ihrem Debütroman „Die letzte Show“ einen eindrucksvollen Einstieg ins Horror-Genre. Die Geschichte entführt uns in eine dystopische Zukunft, in der die Schweiz zur isolierten Zombie-Zone geworden ist. Im Mittelpunkt steht Randy Rivers, ein gescheiterter Late-Night-Moderator, der alles aufs Spiel setzt und einen Zombie in seine Show einlädt – ein riskanter Schachzug, der ihn in die gefährlich verseuchten Straßen Zürichs führt.

Sucy Pretsch feiert mit ihrem Debütroman „Die letzte Show“ einen eindrucksvollen Einstieg ins Horror-Genre. Die Geschichte entführt uns in eine dystopische Zukunft, in der die Schweiz zur isolierten Zombie-Zone geworden ist. Im Mittelpunkt steht Randy Rivers, ein gescheiterter Late-Night-Moderator, der alles aufs Spiel setzt und einen Zombie in seine Show einlädt – ein riskanter Schachzug, der ihn in die gefährlich verseuchten Straßen Zürichs führt.

Mit fesselnder Spannung, unerwarteten Wendungen und tiefen Einblicken in das, was es bedeutet, menschlich zu sein, wird „Die letzte Show“ zu einem must-read für Horror-Fans. Das Buch kombiniert packende Action mit einer berührenden Geschichte – ein Albtraum, der unter die Haut geht.


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